Die rasante Entwicklung in Costa Adeje steht exemplarisch für die (weiter?) Entwicklung der Küstenregion: Nur noch 5 Sterne-Hotels dürfen gebaut werden und alles ist auf Schickimicki getrimmt. Hin und wieder gibt es aber noch das „alte“ Teneriffa zu entdecken, so z.B. sozusagen im Windschatten der Costa Adeje das ehemalige Fischerörtchen La Caleta:
Aber natürlich hat sich die hiesige Gastronomie auch auf die Touristenströme eingestellt, der riesige Parkplatz am Dorfrand ist einen Warnung, das hier eben Quantität vor Qualität steht. Nach dem Motto, es reicht ja wenn jeder Tourist hier nur einmal vorbei kommt.
Dennoch findet man mit etwas Suchen auch die Einsamkeit gespickt mit Geschichte: Auf dem alten Handelsweg von der Küste zur Stadt Adeje kann man noch wie auf der Via Claudia Augusta in den Alpen die alten Karrenspuren im Fels entdecken:
Das noch ursprüngliche Tal ist umgeben von aufgegeben Feldern, die schon bald mit weiteren Anlagen bebaut werden. Und schlimmer könnte der Kontrast nicht sein: In dieser Wildnis „campieren“ Aussteiger, Gestrandete oder Konsumverweigerer in Sichtweite zu den Millionenvillen und 5-Sterne-Hotels. Auffällig sind auch die vielen „Kreuz und quer“ stehenden Wohnmobile, wobei das nicht alles Touristen sind.
So mussten wir uns auch mal das Örtchen Playa Paraíso anschauen, welches einer der ersten Orten war wo der Tourismus auf Teneriffa begann (und sich dann aber nach Los Christianos/Playa de las Américas verlagerte). Man hat fast den Eindruck, dieser Ort wurde in der Weiterentwicklung vergessen. Es wurde zwar eine neue schöne Promenade angelegt und die alten Häuser saniert, aber dennoch scheint es hier noch etwas gemütlicher zuzugehen, wenn nicht das Hard Rock Hotel mit seiner Beachbar die gesamte Bucht dauerbeschallen würde …
Kurzum: Neben den Naturschutzgebieten gibt es durchaus ruhige und ursprüngliche Ecken zu entdecken, aber der boomende (Massen-) Tourismus kostet eben seinen Tribut, auch wenn die Regierung es auf hohem Niveau versucht zu etablieren.