Was ist das schöne am Winter?

Alle wünschen sich weiße Weihnacht, warum eigentlich?
Um diese Frage zu beantworten, gehe ich mal auf Expedition, ist schließlich nicht mehr lange bis Heiligabend. Das Basislager ist der Campingplatz „am Brocken“ in Elbingerode:Camping am BrockenNoch ist der Platz recht leer, aber ab dem 4. Advent geht es bis Weihnachten/Sylvester auf (fast) Vollauslastung zu. Ein herrlich ruhiger Platz, nur die Regelung „bis 11:00 Uhr Abreise ansonsten wird eine weitere Übernachtung berechnet“ finde ich unkulanter als manches Hotel. Hier hat der Betreiber nicht ganz die Camping-Philosophie verstanden …

IMG_2292Los ging es von „St. Moritz des Norden“ Richtung Brocken.
Im Wald gluckerten die Bächlein, die Fichten rauschten im Wind und eigentlich ist alles schön grün.
Doch keine 200 Höhenmeter weiter änderte sich die Landschaft plötzlich:

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Ab Höhenmeter 900 wurde es dann langsam ungemütlich. Kalter Wind kam auf, die tief hängenden Wolken sorgten für düstere Stimmung:

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Je mehr man dem Gipfel kam, desto mehr erstarrte die Natur. Das hat doch nichts von „Schneeröckchen, Weißflöckchen“ … ?
Eher bizarre Winterstarre …

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Der ganze Gipfel wirkt regelrecht „vergletschert“, auch sind die Wege inzwischen spiegelglatt, da der Nebel direkt beim auftreffen auf die Oberfläche gefriert.

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Oben dann „Après Ski“-Stimmung: Trotz der Winterstimmung (oder gerade deshalb?) relativ viele Touristen. Aber die lassen sich ja alle mit der Brockenbahn hoch- & runterfahren. Jedenfalls habe ich unterwegs kaum jemanden getroffen.

Brocken

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So wollte ich dann auch mit der Brockenbahn runter fahren. Aber an der Kasse stockte mir Atem: 24,- EUR für das Stück bis Schierke? Nö, dann mache ich es eben wie Goethe, der ist schließlich auch zu Fuß hoch und wieder runter (übrigens am 10. Dezember 1777:
„Früh nach dem Torfhause in tiefem Schnee. 1 viertel nach 10 aufgebrochen, von da auf den Brocken. Schnee eine Elle tief, der aber trug. 1 viertel nach eins droben. Heitrer herrlicher Augenblick, die ganze Welt in Wolken und Nebel und oben alles heiter. Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst. Um viere wieder zurück. Beim Förster auf dem Torfhause in Herberge.“
Goethe: Schriften zur Geologie und Mineralogie).
Ich habe in etwa für die gleichlange Strecke die gleiche Zeit benötigt, nur ist eben Torfhaus mit Schierke zu tauschen 😉
So, ich habe also den Winter gefunden.
Mein Fazit:
Lieber Winter, bleib doch bitte oben auf dem Brocken, ich freue mich auf den Frühling !

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